Auf den Spuren der Geschichte
"Das sind die Rezepte meiner Kindheit" eine Frau blättert ergriffen in der Broschüre "Wolhynische Rezepte". "Salzgurken, Kapusta, Piroggen - so bin ich groß geworden". Sie gehört zur Enkelgeneration der Wolhynier, die Ende des zweiten Weltkrieges nach Mecklenburg-Vorpommern kamen.
Die Wolhynier blicken auf eine komplizierte und wechselvolle Geschichte zurück. In mehreren Strömen siedelten viele Deutsche seit den 1790er Jahren im heutigen Gebiet der Ukraine. Wolhynien wurde geteilt - der Westteil ging nach Polen - der Ostteil an Russland. Zu Beginn des ersten Weltkrieges lebten etwa 250.000 Deutsche auf wolhynischem Gebiet. 240.000 Deutsche wurde zwischen dem 5. und 15 Juli 2015 nach Sibiren zwangsausgesiedelt. Nur die Hälfte kam in den folgenden zehn Jahren wieder zurück.
Jedes Jahr am ersten Wochenende im September feiern sie im kleinen Museum in Linstow. Und Gäste aus ganz Deutschland, aus der Ukraine oder Polen haben sich auf den Weg nach Mecklenburg gemacht.
Die Familie meines Vaters mußte 1945 aus Litauen fliehen. Meine Großmutter war damals drei Jahre jünger als ich - hatte schon zehn Kinder geboren. Sie war Zeit ihres Lebens eine von den Flüchtlingen.
Aus diesem eigenen Erleben und der familiären Erinnerung möchte ich diesen Heimatverein unterstützen.
Mein Einsatzort beim Museumsfest: Der Büchertisch. Literatur zum Thema Wolhynien. Sehr begehrt: die Wolhynischen Hefte. Lebensläufe, Ortschroniken.
Menschen erzählen mir von ihren Verwandten, die nach Argentinien oder Kanada ausgewandert sind.
Eine junge Ukrainerin, Swetlana, arbeitet in einem Reisebüro in der Ukraine. Sie lädt Touristen ein nach Wolhynien zu kommen. In der Ukraine ist Krieg. Sie versichert, daß die Kämpfe nur im Osten seien und man im Westen reisen könne. Man mag den Optimismus der jungen Frau nicht so richtig erwidern.
Der geschäftsführende Botschafter der Ukranie spricht Grußworte. Seine Stimme klingt nachdenklich und besorgt. Er bemüht sich um Optimismus. Es ist ein herrlicher sonniger Tag - die Bühne ist umrahmt mit Sonnenblumen. Kaum zu glauben, daß nur weniger als eine Tagesreise mit dem Auto entfernt, Menschen in Kriegsangst leben müssen.
Am Sonntag die Kranzniederlegung - Gedenken für die vielen namenlosen zivilen Opfer, die auf der Flucht im Straßengraben oder auf Feldern zu Tode kamen. Ein Pole und ein Deutscher legen den Kranz nieder. An einen Grabstein einer wolhynischen Familie, der vom Museum aus der Ukraine nach Linstow gebracht. Der hochbetagte Sohn war anwesend und sehr gerührt. Und nicht nur er, alle, die diese Zeit der Flucht oder die Berichte ihrer Eltern darüber noch in Erinnerung haben,
Hier der Link der Lokalpresse über die Veranstaltung. Ich stand übrigens links hinter dem Büchertisch :-) - bin daher nicht auf dem Foto: http://www.svz.de/lokales/guestrower-anzeiger/sorgenwolken-ueber-museumsfest-id7617061.html
Die Wolhynier blicken auf eine komplizierte und wechselvolle Geschichte zurück. In mehreren Strömen siedelten viele Deutsche seit den 1790er Jahren im heutigen Gebiet der Ukraine. Wolhynien wurde geteilt - der Westteil ging nach Polen - der Ostteil an Russland. Zu Beginn des ersten Weltkrieges lebten etwa 250.000 Deutsche auf wolhynischem Gebiet. 240.000 Deutsche wurde zwischen dem 5. und 15 Juli 2015 nach Sibiren zwangsausgesiedelt. Nur die Hälfte kam in den folgenden zehn Jahren wieder zurück.
Jedes Jahr am ersten Wochenende im September feiern sie im kleinen Museum in Linstow. Und Gäste aus ganz Deutschland, aus der Ukraine oder Polen haben sich auf den Weg nach Mecklenburg gemacht.
Die Familie meines Vaters mußte 1945 aus Litauen fliehen. Meine Großmutter war damals drei Jahre jünger als ich - hatte schon zehn Kinder geboren. Sie war Zeit ihres Lebens eine von den Flüchtlingen.
Aus diesem eigenen Erleben und der familiären Erinnerung möchte ich diesen Heimatverein unterstützen.
Mein Einsatzort beim Museumsfest: Der Büchertisch. Literatur zum Thema Wolhynien. Sehr begehrt: die Wolhynischen Hefte. Lebensläufe, Ortschroniken.
Menschen erzählen mir von ihren Verwandten, die nach Argentinien oder Kanada ausgewandert sind.
Eine junge Ukrainerin, Swetlana, arbeitet in einem Reisebüro in der Ukraine. Sie lädt Touristen ein nach Wolhynien zu kommen. In der Ukraine ist Krieg. Sie versichert, daß die Kämpfe nur im Osten seien und man im Westen reisen könne. Man mag den Optimismus der jungen Frau nicht so richtig erwidern.
Der geschäftsführende Botschafter der Ukranie spricht Grußworte. Seine Stimme klingt nachdenklich und besorgt. Er bemüht sich um Optimismus. Es ist ein herrlicher sonniger Tag - die Bühne ist umrahmt mit Sonnenblumen. Kaum zu glauben, daß nur weniger als eine Tagesreise mit dem Auto entfernt, Menschen in Kriegsangst leben müssen.
Am Sonntag die Kranzniederlegung - Gedenken für die vielen namenlosen zivilen Opfer, die auf der Flucht im Straßengraben oder auf Feldern zu Tode kamen. Ein Pole und ein Deutscher legen den Kranz nieder. An einen Grabstein einer wolhynischen Familie, der vom Museum aus der Ukraine nach Linstow gebracht. Der hochbetagte Sohn war anwesend und sehr gerührt. Und nicht nur er, alle, die diese Zeit der Flucht oder die Berichte ihrer Eltern darüber noch in Erinnerung haben,
Hier der Link der Lokalpresse über die Veranstaltung. Ich stand übrigens links hinter dem Büchertisch :-) - bin daher nicht auf dem Foto: http://www.svz.de/lokales/guestrower-anzeiger/sorgenwolken-ueber-museumsfest-id7617061.html