Tschö, 2020!

Das habe ich mir irgendwie alles anders vorgestellt. Diese Sehnsucht nach Stille ist doch sehr laut geworden. Das Jahr 2020 ist das Jahr der Seufzer, der Schmerzen, der Niederlagen, der vergeblichen Hoffnungen, der Absagen und enttäuschten Erwartungen, der Fehler, der Tränen. Es ist das Jahr der nicht stattgefundenen Reisen und Besuche. Und doch wird es im Rückblick das Jahr sein, welches unvergesslich schöne Momente hatte. Unser italienischer Abend im kleineren Freundeskreis im Juni war so ein Highlight. Das erste Mal durfte man mit Freunden wieder feiern und wir haben es getan. Wunderbare italienische Musik erklang im Garten. Wir haben Pizza gemacht und Nudeln und schönen Wein getrunken. Wir - naja Sebastian. 

Es ist das Jahr, in dem man auf die Solidarität anderer angewiesen ist. Meine Mutter, die einfach in den Zug gestiegen ist, um zu helfen, als ich im Februar aus dem Krankenhaus kam. Kleine Fortschritte, bei denen ich dachte, jetzt werde ich gesundgeschrieben. Es geht doch voran. Und dann jedes Mal der krasse Rückschlag. Gar nichts mehr geht. Ein Auf und Ab. Bis heute.

Corona bedeutet für jeden etwas anderes. Für mich heißt es neben der sozialien Einschränkungen, weniger Krankengeld, weil sich die Bezüge am Kurzarbeitergeld orientieren. Glück im Unglück - Sebastian und ich sind zusammengezogen. Es ist ok. Ich bin zudem dankbar, daß ich überhaupt Geld bekomme. Mir keine Sorgen machen muss, wie es weitergeht. Zumindest finanziell gesehen.

Soviel Zeit. Eigentlich. Theoretisch. Und doch flossen keine Zeilen aus meinen Händen. Nichts. Viel im Kopf. Viele Gedanken, Sorgen, Überlegungen. 

Was ist Gerechtigkeit? Corona - diese gesellschaftliche Herausforderung und gleichzeitig gesellschaftliche Spaltung. Risse, die durch Freundeskreise, durch Familien gehen. 

Wir reden viel übers Essen. Über das Zubereiten und Genießen. Kleinster gemeinsamer Nenner.... Und man sieht das auch. So what. 



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