Alles anders - aber wie?

Früh aufstehen. Schnitten schmieren. Sebastian fährt nach Pepelow zum Kiten. Kommst du mit? Nein, ich bleibe zuhause.
Ich muss noch einen Kuchen backen. Und ich habe noch zig angefangene Nähprojekte. Und überhaupt. Und überhaupt. 
Der Kuchen ist gebacken und abgegeben. Es riecht noch nach Apfelkuchen. Ich kriege Hunger. Im Tiefkühlfach liegt noch ein Stück Kuchen. Ich schneide es in hauchdünne Scheiben damit es schneller auftaut. Kaffee dazu. Herrlich.
Und jetzt? Der Laptop ist eingeschaltet. Ich stelle tatsächlich zwei Rezepte bei Chefkoch ein. Meine ersten. Es geht wieder los! Ich bin mal wieder auf dem besten Weg, mich zu verzetteln. Lade Bilder hoch und runter - lösche einen alten Google-Account. Und ich stöbere in meinen Lesezeichen. Und ich google Stichworte, die in meinem Kopf herumschwirren. 
Was macht eigentlich Ditte Clemens? Die Schriftstellerin und Journalistin leitete zwei Schreibkurse, die ich in der Volkshochschule in Güstrow besucht habe. Damals war ich sehr begeistert von Twitter. Eine Begeisterung, die ich heute auch noch teile, aber deutlich weniger schreibe. Ditte Clemens hat auf ihrer Homepage eine Online-Kolumne. Ich war überrascht und habe sie mit Freude gelesen.

Schreiben. Da ist es wieder. Nein, jetzt nur nicht darüber schreiben, hätte, müßte, würde, könnte, sollte.

Heute ist Samstag, Seit etwa sieben Wochen bin ich krankgeschrieben. Immer wieder schmerzt mein linker Fuß - der linke immer stärker als der rechte. Daran hat sich nichts geändert. Die Hüfte schmerzt gottseidank jetzt weniger. Aber sieben Wochen waren lang. Sieben Wochen in einem der wärmsten Sommer der letzten Jahre waren kein Urlaub. Aber sie haben gezeigt, daß es wichtig ist, Dinge mit dem Herzen zu tun. Arbeit zum reinen Broterwerb ist unvermeidbar. Aber sie macht auch unglücklich. Richtig unglücklich. Der Körper - so scheint es mir - will da nicht mehr hin. Die Füße wollen da nicht mehr hin. Zeit umzukehren. Allerhöchste Zeit.

Kontroll-Ich: Und das schreibst du jetzt alles ins Internet?
Ja.
Kontroll-Ich: Warum?
Vielleicht gibt es andere Menschen, die auch in einer Sackgasse unterwegs sind.
Kontroll-Ich: Also ich muß das nicht haben.
Dann klick weg.

Die Frage, wie will ich leben, umtreibt mich schon länger. Ein klassischer Nine-to-Five-Job ist für mich im Moment keine freie Wahl sondern ein Muß, damit Miete etc. bedient wird. Es muss anders gehen.

Kontroll-Ich: Das Leben ist kein Ponyhof.
Nicht?


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