Honig im Kopf



Wunderschönes Kino - unbedingt reingehen! Der Film stand bei mir nicht oben auf der Liste - Krankheit war jetzt nicht das Thema, welches ich mir im Kino anschauen wollte.

Die Kritiken habe ich natürlich gelesen. Alles gemischt. Warum dieses Til-Schweiger-Bashing betrieben wird, verstehe ich nicht. Der Mann kann Film. Und der Erfolg beim Publikum spricht für sich.

Honig im Kopf erzählt die Geschichte eines elfjährigen Mädchens, das mit seinem alzheimerkranken Großvater eine abenteuerliche Reise nach Venedig unternimmt. Die Geschichte als solche ist unwahrscheinlich - aber das ist die Magie des Films. Man läßt sich dieses Märchen einfach gern erzählen.
Der Film besitzt so eine Werbefilmoptik. Inneneinrichtung - Mode - alles ist im perfekten Setting. Man sieht dem gern zu. Die Musik ist temporeich und gefällig. Den Stil kennt man - aber es geht in Ordnung - finde ich.

Emma Schweiger und Dieter Hallervorden funktionieren gemeinsam perfekt. Das Thema Alzheimer wird sehr einfühlsam erzählt. Vor allem die Unvermeidlichkeit. Rechts von mir rollten sofort die Tränen.

Für mich war der Film eine warme Erinnerung an meiner Großmutter, die vor mehr als einem Jahr gestorben ist und deren Alzheimer-Krankheit etwa 10 Jahre dauerte - mit all den Stufen.
Sie hat mich noch lange erkannt - aber dann kam der Tag, an dem sie nicht mehr wußte, wer ich bin. Das war wie ein Stich ins Herz. Und diesen Moment im Film mitzufühlen - war schon - schnieeeef.

Das Vergessen und Verwechseln ist im Film eine Matrix für viele lustige Szenen. Der Film ist nicht traurig!
Es gibt sehr lustige und skurile Momente. Reingehen - und Taschentücher nicht vergessen.





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