Letzter Kurstag & Gedichtewichteln

Letzter Tag Schreibkurs in Güstrow. Wehmut. Es war wieder schön. Und wie immer ist die Zeit so schnell vergangen. Heimfahren auf der dunklen Straße und montags läuft in NDR2 immer ein Konzert.
Konzerte, die ich nie gehört hätte - London Grammar vor ein paar Wochen - heute Tina Dico.
Schöne Montage liegen hinter mir - seit September. Und die beste Nachricht - mit Glück geht es im nächsten Jahr weiter.
Heute haben wir Gedichte gewichtelt. Jeder hat ein Gedicht eines anderen gezogen und es dann vorgelesen. Ich hatte echt keine Idee, welches Gedicht ich verschenken sollte - aber Rilke (Herbsttag) war eine gute Wahl. Und paßt auch momentan zum Gemütszustand :-)
Das Gedicht, was ich erwichtelt habe war Diomedea von Herbert Friedrich aus "Der Damm gegen das Eis".

Im Kurs unsere Hausaufgaben - unter Druck habe ich dann doch die besten Ideen und es gab - bei aller Bescheidenheit - dezenten Beifall für meine Betrachtung zur Rolle der Frau in der Nachwendezeit unter dem Auftrag: Meinungsänderung/Überraschung/richtiges Leben. Dank der Lesung in Schwerin hatte ich etwas Material. Schön, die Ermutigung, das Schreiben zu entwickeln, sich etwas zuzutrauen, was im geschützen Rahmen eines solchen Kurses auch gut geht.

Und heute auch wieder: Den Gänsehautmoment eines anderen zu erleben, wenn beim Lesen die Tränchen kullern und die Stimme bricht. Dann sind das meist die Geschichten aus dem Leben, die auf der Seele wohnen und einfach raus müssen. Wenn Menschen dann ein Ventil finden, sich eine Last oder ein Gefühl über einen Text herunterzuschreiben, ist das sehr berührend. Das passiert in so einem Kurs ab zu. Emotionen sind nichts für Angsthasen!

Bloggen ist was anderes. Wer liest das? Familie - mal in erster Linie, Freunde, Fremde, Surfer, die über ein Stichwort stolpern. Seid alle willkommen :-)
Muß man seine Gedanken öffentlich äußern? Muß man nicht. Aber ich mach's.



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