Aufschrei

Gott, bin ich heiser. Wie laut muss man denn noch werden, um immer wieder gesunden Menschenverstand einzufordern in einer so unsäglich geführten Debatte um - Achtung - Sexismus.

Eine junge Journalistin steht an der Bar und möchte nach einem harten Tag ein ernsthaftes Gespräch mit einem Politiker führen, der sichtlich nicht über Politik reden möchte. Ja, die Story ist bekannt. In jungen Jahren habe ich selbst als Redakteurin gearbeitet. Nun möchte ich mich nicht mit Laura Himmelreich vergleichen  - aber in meinem Beruf habe ich diverse Situationen erlebt, die deutlich brenzliger waren.
Mir wäre es aber nie in den Sinn gekommen, derartige Überschriften über eine Titelfigur zu setzen. Und ich habe viel Blödsinn gemacht, wirklich.
Die aktuell geführte Debatte schadet Frauen, die in wirklich Situationen sind, aus denen sie nicht einfach weggehen können. Denn genau darüber wird nicht gesprochen beziehungsweise es wird nicht differenziert - weil anhand dieses lächerlichen Vorfalls die Ernsthaftigkeit ad absurdum geführt wird. Geradezu bagatellisiert.

Was bleibt? Frau Himmelreich muß sich vorwerfen lassen, selbst das Prädiikat "dirndltauglich" an Ilse Aigner vergeben zu haben. Dürfen das Frauen über Frauen sagen? Ist dirndltauglich aus der Feder einer Frau ein Kompliment und aus dem Mund eines Mannes eine sexistische Anmache?

Im Schlagwortjournalismus der letzten Tage haben ja auch die Männer eine Lobby, die von Frauen belästigt wurden/werden. Danke, Dirk Niebel.

Ist eigentlich irgendjemand vergessen worden? Die selbstbewußten Frauen, denen es unangenehm ist, daß man sie so hilflos aussehen läßt. Und als Zwangsbeglückung soll dann am besten auch noch eine Frauenquote eingeführt werden - in allen Lebensbereichen.
Das ist die moderne und perfide Form von selbstgezüchtetem Sexismus. Das haben manche eifrigen Verfechter/innen der Frauenrechte nicht bedacht.



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