Elsass vor der Haustür

Freitag. Spontane Entscheidung für eine kleine Radtour. Also am späten Nachmittag Radtaschen packen, rein in die S-Bahn und dann los. In Wörth treffe ich mich mit einem Freund und wir fahren nach Seltz. Dort bringen wie die Sachen ins Hotel - Tipp: Hotel des Bois, Einzelzimmner 45 Euro pro Nacht - einfach, sauber, sehr freundliches Personal.
In Seltz drehen wir eine kleine Runde, vorbei am Rhein zum Sauer-Delta. Die Abendsonne gibt der Landschaft ein warmes Licht. Bei Mothern gibt es Störche satt. Wer Störche sehen will, der muss hierher kommen. Die Störche lassen sich auch von den Traktoren nicht stören, sie laufen sogar hinterher und storcheln gemütlich auf der Wiese herum.
Abendessen mit - natürlich Flammkuchen - in der Auberge du Rhein.
Samstag: Radtour Richtung Straßbourg. Entlang am Rhein. Gerade und geradeaus. Das Wetter ist hervorragend. Der Rheinradweg prima ausgeschildert. Der Rhein hat eine traumhafte Farbe. Das Blau ist so intensiv, man denkt, man ist am Meer. Am französischen Rheinufer findet man viele Deutsche. Sie campen, angeln, surfen. Uns begegnen einige Radfahrer, die in der Gegenrichtung - also von Schaffhausen unterwegs sind. Nette Gespräche welche Rheinseite nun die beste ist - die deutsche oder die französische.Neben der schönen Landschaft sind auch die vielen Kieswerke ziemlich markant für die Gegend.
Wir nehmen die Route über die Dörfer. Alle sind mit reichlich Blumenschmuck herausgeputzt. Heute brät aber alles in der Sonne. Trotzdem kann man sich an der Idylle kaum satt sehen.
In Offendorf bewundern wir ein Museumsschiff. Wir rätseln wie das Schiff an seine Stelle gekommen sein könnte. Niedrigwasse? Geht eigentlich nicht, Brücke zu klein. Ein alter Mann löst das Rätsel auf: Mit drei Kränen habe man das Schiff dorthin gebracht. Er lacht. Ob wir schon den 5000 Jahre alten Baum kennen. Kennen wir nicht. Der sei im örtlichen Kieswerk gefunden worden. Wir danken für den Tipp und beschließen, den Baum zu suchen. Wir waren daran vorbeigefahren. Naja, der Baum ist "nur" 3000 Jahre alt - aber doch sehr stattlich.
Gemütlich geht es weiter nach La Wantzenau und weiter Richtung Robertsau. Hier ist mehr los. Der Radius der Strasbourger Ausflügler wird bemerkbar.
Wir schenken uns Strasbourg und fahren mit der Bahn zurück nach Seltz.
In Seltz fahre ich allein weiter nach Wörth. Ich hatte einfach noch Lust zu fahren. Ich genieße die samstagabendliche Ruhe. Es sind kaum noch Leute unterwegs. Tolles Wetter - alles paßt.

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