Lisa trifft Sunny


Heute war der Tag der Tage. 18.30 Uhr wurde Lisa die Tür zur Regenbogenbrücke geöffnet. Nachdem die Entscheidung vormittags getroffen war, liefen mir den ganzen Tag die Tränen. Ich habe mich zu ihr gelegt, und sie hat sie abgeleckt. Es sollte ein ganz normaler Tag werden - und wurde es doch nicht. Das Foto ist vor drei Tagen entstanden. Der Weg vor das Haus, auf den Festplatz - es war schon alles zu weit.
Der hintere Körper war schon steif, das linke Hinterbein konnte sie kaum mehr steuern. Das Aufstehen mißlang  immer häufiger und so rutschte sie oft lange auf dem Boden, bis sie irgendwie dann doch aufstand. Sie ertrug das alles, machte immer irgendwie das Beste aus der Situation. Aber man mochte es nicht mehr mit ansehen.
Hat man den richtigen Zeitpunkt gewählt? Zu früh - zu spät?
Sie hat eine Narkose bekommen, danach eine Spritze, die das Herz lähmt. Sie ist friedlich eingeschlafen.
Das Haus ist leer. In den letzten Monaten war sie sehr anhänglich. Ich habe fast das Gefühl, mir fehlt ein Körperteil. Nahezu 24 Stunden am Tag zusammen.
Am Abend kam der "Bestatter". Der Körper wird im Rosengarten eingeäschert und kommt dann in einer Pappschachtel zurück. Dann habe ich zwei Pappschachteln stehen, eine von Sunny und eine von Lisa.
Es gibt ja unter Tierfreunden das Bild der Regenbogenbrücke. Auf der anderen Seite der Brücke ist die Wiese, auf der die Tiere spielen können und wenn der Besitzer oder ein Freund kommt, dann steht der Hund schon da und wartet aufgeregt. Ein - zugegeben - kitschiges - aber irgendwie auch tröstliches Bild.
Zwei freuen sich auf jeden Fall auf Lisa: Sunny, klar - und mein Vater. 

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