Warten

Zurück aus Berlin. Wir waren im Krankenhaus. Mein erster Besuch auf einer Intensivstation. Schläuche, Kabel, Monitore. Er liegt im künstlichen Koma. Noch bis Donnerstag. Die Hirnschwellung dauert einfach an. Und wenn er wach wird? Nichts mehr wird sein wie es war.
Mein kleiner Bruder sagt, diese Stadt hat ihn kaputt gemacht. Wir sind angesichts der Umstände und der Gesamtsituation tief erschüttert. In die Sorge mischt sich auch Wut auf die eigene Machtlosigkeit. Wir haben es alle kommen sehen. Er hatte immerhin die Kraft, jede Hilfe mit Vehemenz von sich zu stoßen. Doch was hilft es jetzt zurückzublicken? Wie geht es weiter? Wird er geistig gesund sein, wenn er aufwacht? Wird er ein Pflegefall? Wir können nur warten.

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