Tschüs, Facebook

Gerade habe ich mein Facebook-Konto deaktiviert. Muss ich mit der ganzen Welt vernetzt sein? Nein. Ich lese zuviel Meinungen von anderen Menschen. Informationswellen - zusätzlich zu dem ohnehin schon großen Input. Außerdem nervt mich die neue Chronik. Sie gibt mir das Gefühl, daß mein Leben in Facebook dokumentiert ist. Da ist mir ein Blog schon irgendwie lieber.

Da hat ein Mensch zum Beispiel über dreihundert Freunde in Facebook - und alle feiern Happy Birthday auf der Pinnwand. Was wissen die Freunde vom wirklichen Leben? Und jetzt liegt er auf der Intensivstation - allein. Am Ende. Als Opfer einer langen Schneeballschlacht... Das ist die Wirklichkeit. Leben für ein Bild, das andere von uns haben sollen. Was ist das denn wert?
Nichts. Ich merke, wie mich die Erschütterung vom Dienstag, mehr und mehr erfasst. Trauer, Wut und Verzweiflung, weil alle Versuche zu helfen, nicht angenommen worden sind. Mußte er wirklich diesen schweren Weg gehen?

Ich wäre einfach gern ein oder zwei Monate weiter. Ich würde ihm gern das Bild zeigen, welches ich in der Intensivstation von ihm aufgenommen habe. Er soll sehen, was wir gesehen haben. Er soll sich sehen. Klingt irgendwie nach Belehrung oder Strafe - aber ich wünsche mir einfach, daß er wieder richtig gesund wird und daß er seine Talente mal rausläßt. Die Comedy-Elite in Deutschland könnte einpacken :-)

Wie heißt es bei Forrest Gump: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man bekommt.
Oder so ähnlich.

Die Schachtel Pralinen hast Du doch gewonnen, beim Schlagerwettbewerb mit "Tür an Tür mit Alice" - als achtjähriger auf der Kirmes. Dann mach die Schachtel mal auf, Großer...

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