Was kostet ein Schnitzel?

Nicht daß des es der Sendung meines Lieblingssenders 3sat - neben arte natürlich - bedurft hätte. Aber ich freue mich, über das Thema: Du bist, was Du isst.
Ok, neben den Ausflügen in die edle Gastronomie, in den Bio-Bereich und und und - es wurden natürlich alle Vorurteile bedient - auf jeden Fall: Ich bin wieder bestärkt worden in meiner Meinung: Abschaffung der Massentierhaltung. Deutschland ist das Land mit den niedrigsten Preisen für Lebensmittel. Warum?

Ich erinnere mich noch gut an das letzte Schwein, was meine Großeltern geschlachtet haben. Das war in den 90ern. Ich war fasziniert und habe jeden Moment fotografiert.
Als Kind kamen wir nur zum Rühren der Wurstsuppe zum Schlachten. Ich wußte nur soviel, daß Frauen, die gerade menstruieren, sich von all dem fernhalten sollten, weil ansonsten die Wurstgläser nicht über den Winter kommen.
Auf jeden Fall habe ich als Kind am großen Wurstkessel Fett abgeschöpft und meine Oma hat immer gesagt: Mädchen, im Fett ist der Geschmack. Oh Mann, was gäbe ich für einen Liter original Oma-Wurstsuppe aus dem Kessel....

Zurück zum letzten Schwein. Ich habe damals jeden Arbeitsschritt fotografiert. Vom ersten Bolzenschuss, bis zum Schlitzen der Halsschlagader, dem Ablaufen des Bluts, dem Aufbocken des Körpers, dem Aufschlitzen usw.
Das gehört alles dazu, liebe Schnitzelfreunde. Und im Schlachthof geht das nicht so stimmungsvoll zu, wie beim privaten Schlachtfest.

Tja, was kostet ein Schnitzel? Schniposa? Zwischen acht und zehn Euro im Lokal. Geht es auch noch ein bissel billiger? Sicher. Aber wer zahlt den wirklichen Preis?

Bei Scobel hat einer gesagt, wir haben die Sklaverei abgeschafft - wir blicken zurück in die Geschichte und fragen uns, wie konnten wir das je zulassen. Genau das wünsche ich mir von der Massentierhaltung. Sprich: Wir schaffen sie ab. Und damit das Recht auf Fleisch.

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